Tipps und Tricks
Grenzabstände für Heckenpflanzen
Heckenpflanzen sollen Ihnen einen Sichtschutz bieten,
gleichzeitig aber nicht den Nachbarn negativ beeinflussen oder stören.
Die Vorschriften für den einzuhaltenden Grenzabstand sind nicht bundesweit einheitlich,
sondern es gelten Richtlinien auf Länderebene.
Um ein wenig Licht in den Dschungel der verschiedenen Vorschriften zu bringen,
sind nachfolgend für die einzelnen Bundesländer die wichtigsten Richtwerte aufgeführt.
Trotzdem empfiehlt es sich, bei Fragen und für die Details die lokalen Behörden zu kontaktieren.
Informieren Sie sich bitte vor der Pflanzung bei der für Sie zuständigen Stadtverwaltung!
Nordrhein-Westfalen
Hecken bis 200 cm Höhe müssen einen Grenzabstand von 50 cm, Hecken über 200 cm Höhe einen
Grenzabstand von 200 cm einhalten.
Hessen
Hecken bis 120 cm Höhe müssen einen Grenzabstand von 25 cm einhalten.
Für Hecken bis 200 cm Höhe gilt ein Grenzabstand von 50 cm;
bei höheren Hecken muss ein Abstand von 75 cm zur Nachbargrenze eingehalten werden.
Bayern
Hecken bis 200 cm Höhe müssen einen Abstand von 50 cm einhalten.
Bei Hecken, die größer als 200 cm sind, muss ein Abstand von 200 cm eingehalten werden.
Baden-Württemberg
Hecken bis 180 cm Höhe müssen einen Grenzabstand von 50 cm einhalten.
Bei höheren Hecken wird der Abstand nach der Formel „tatsächliche Höhe der Hecke abzüglich 130 = Abstand“ ermittelt.
Beispiel: Eine 210 cm hohe Hecke muss einen Abstand von 80 cm einhalten (210–130 = 80).
Beachten Sie folgende Besonderheit:
Auf Grundstücken außerhalb geschlossener Wohnbezirke muss die Hälfte des erforderlichen Grenzabstands
tatsächlich von Zweigen frei bleiben! Wie üblich wird der Abstand zwar vom Stamm der Heckenpflanze aus gemessen.
Aber die Zweige der Hecke dürfen nicht bis an die Grenze reichen.
Hier muss regelmäßig geschnitten werden!
Auf Grundstücken innerhalb geschlossener Wohnbezirke (wo also auf fast allen Grundstücken Wohnhäuser stehen)
und im Geltungsbereich eines Bebauungsplans dürfen die Zweige dagegen bis an die Grenze wachsen.
Bremen
Zur Zeit gibt es keine Regeln über Pflanzabstände für dieses Bundesland.
Niedersachsen
Im Innenbereich gilt: Bäume und Sträucher (einschließlich Heckenpflanzen) müssen einen Grenzabstand einhalten,
der allein von der Höhe der Pflanze abhängt:
bis 120 cm Höhe: Grenzabstand 25 cm, bis 200 cm Höhe : Grenzabstand 50 cm, bis 300 cm Höhe: Grenzabstand 75 cm,
bis 500 cm Höhe: Grenzabstand 125 cm, bis 1500 cm Höhe: Grenzabstand 300 cm, über 1500 cm Höhe: Grenzabstand 800 cm.
Im Außenbereich gilt:
bis 120 cm Höhe: Grenzabstand 25 cm, bis 200 cm Höhe: Grenzabstand 50 cm, bis 300 cm Höhe: Grenzabstand 75 cm,
über 300 cm Höhe: Grenzabstand 125 cm.
Als „Innenbereich“ bezeichnet man eine Umgebung, die im wesentlichen durch bebaute Grundstücke gekennzeichnet ist.
Das Gegenteil ist der „Außenbereich“, der durch unbebaute Grundstücke geprägt ist, zum Beispiel ein landwirtschaftlich
genutztes Gebiet, in dem einzelne Höfe verstreut liegen.
Rheinland-Pfalz
Hecken bis 100 cm Höhe müssen einen Grenzabstand von 25 cm einhalten.
Für Hecken bis 150 cm Höhe gilt ein Grenzabstand von 50 cm, für höhere Hecken ein solcher von 75 cm.
Saarland
Hecken bis 100 cm Höhe müssen einen Grenzabstand von 25 cm einhalten.
Für Hecken bis 150 cm gilt ein Abstand von 50 cm.
Hecken, die höher als 150 cm sind, müssen einen Grenzabstand von 75 cm einhalten.
Berlin
Hecken bis 200 cm Höhe müssen einen Abstand von 50 cm einhalten.
Bei Hecken, die größer als 200 cm sind, gilt ein Abstand von 100 cm.
Brandenburg
Sträucher und Hecken müssen mit ihrem grenznächsten Teil einen Grenzabstand einhalten,
der mindestens ein Drittel ihrer Höhe beträgt.
Beispiele: Eine Hecke von 180 cm Höhe muss einen Abstand von 60 cm einhalten,
und zwar nicht vom Stamm der Pflanzen aus gerechnet, sondern von der Seitenfläche der Hecke.
Ein Kirschlorbeer von 90 cm Höhe muss zur Grenze hin einen Streifen von 30 cm Breite von allen Zweigen frei halten.
Hamburg
Zur Zeit gibt es keine Regeln über Pflanzabstände für dieses Bundesland.
Mecklenburg-Vorpommern
Zur Zeit gibt es keine Regeln über Pflanzabstände für dieses Bundesland.
Sachsen
In dichter bebauten Gebieten müssen alle Pflanzen bis zu einer Höhe von 200 cm einen Grenzabstand von 50 cm einhalten.
Bei Pflanzen über 200 cm Höhe muss ein Abstand von 200 cm eingehalten werden.
Sachsen-Anhalt
Heckenpflanzen bis zu 150 cm Höhe: Abstand 50 cm, bis zu 300 cm Höhe: Abstand 100 cm, bis zu 500 cm Höhe: Abstand 125 cm,
bis zu 1500 cm Höhe: Abstand 300 cm, über 1500 cm Höhe: Abstand 600 cm
Schleswig-Holstein
Hecken bis 120 cm sollten einen Mindestabstand von 50 cm wahren.
Größere Hecken müssen einen Abstand von mindestens ein Drittel der Gesamthöhe einhalten.
Beispiel: 240 cm * 1/3 = 80 cm Grenzabstand.
Ausschlaggebend ist hier das Geäst.
Thüringen
Hecken bis 100 cm Höhe müssen einen Abstand von 25 cm einhalten.
Bei Hecken bis 150 cm Höhe beträgt der Abstand 50 cm. Bei Hecken bis 200 cm Höhe sollten es 75 cm Abstand sein.
Bei Hecken von mehr als 200 cm Höhe gilt die Formel: Pflanzenhöhe - 125 = Abstand zur Grenze.
Heckenpflanzen richtig einpflanzen
Graben Sie ein Loch oder einen Pflanzgraben so breit und tief aus, dass der Wurzelballen gut hineinpasst.
Als Faustregel für Breite und Tiefe gilt ca. 1,5 x Ballendurchmesser.
Lockern Sie die Erde im Loch gut auf, damit sich die Wurzeln später ausreichend entfalten können.
Bei sehr schweren Böden ( Lehmhaltig ), oder schlechter Bodenbeschaffenheit,
sollte die Erde mit Humus oder spezieller Pflanzerde angereichert bzw. verbessert werden.
Achten Sie insbesondere darauf, dass sich keine Staunässe bildet und das Wasser gut versickern kann.
Setzen Sie nun die Heckenpflanze in das Erdloch. Belassen Sie das Jutegewebe am Ballen.
Füllen Sie das Pflanzloch halbvoll mit Erde und gießen Sie die Pflanze ordentlich an.
Anschließend füllen Sie den Rest der Erde auf. Der Ballen sollte eine Handbreite mit Erde bedeckt sein.
Treten Sie nun die Pflanze von allen Seiten gut an, und formen Sie aus der restlichen Erde einen
Gießwall im Radius des Pflanzlochs.
Gießen Sie Ihre neuen Heckenpflanzen unbedingt gut an, und achten Sie darauf,
dass der Ballen während der Anwachsphase nicht austrocknet.
Geben Sie niemals Mineraldünger mit ins Pflanzloch!!!
Gerade in der ersten Zeit nach der Pflanzung ist es wichtig die Pflanzen feucht zu halten.
Bei anhaltender trockener Witterung sollte für ausreichend Feuchtigkeit gesorgt werden.
Hierbei werden die Pflanzen nicht abgespritzt, sondern der Wurzelbereich der Pflanze ausgiebig gewässert.
Kleine Erdwälle um die Pflanzen verhindern das seitliche Weglaufen des Wassers.
Der Wasserbedarf liegt bei ca. 10 l Wasser pro Höhenmeter der Pflanze,
d.h. wenn die Pflanze 200 cm hoch ist werden rund 20 Liter Wasser benötigt.
Bei sehr warmer, bzw. trockener Witterung sollten Sie alle 3-4 Tage bewässern.
Kurz vor dem Winter sollten die Pflanzen noch einmal intensiv gewässert werden,
denn gerade immergrüne Pflanzen verdunsten auch im Winter (in der Wintersonne) viel Feuchtigkeit.
Wichtig: Pflanzen vertragen Staunässe genauso wenig wie Trockenheit !!!
Wie dünge ich meine Heckenpflanzen richtig
In der ersten Zeit, nachdem die Pflanzen frisch eingesetzt wurden, sollte man auf das Düngen verzichten.
Es sollte einfach der Boden im Wurzelbereich unkrautfrei gehalten werden.
Dies kann man erreichen in dem man zum Beispiel die Zwischenräume mit Rindenmulch abdeckt.
Dadurch wird einerseits das Unkrautwachstum eingedämmt, zum anderen speichert die Mulchschicht Wasser,
was dem Austrocknen der Pflanzen entgegenwirkt. Die Mulchschicht sollte min. 10 cm dick sein.
Im laufe des Jahres werden der Pflanze Nährstoffe entzogen, die wieder zugeführt werden müssen.
Am besten nehmen Sie dazu einen Volldünger, wie zum Beispiel Blaukorn.
Die erste Gabe erfolgt im Frühjahr, die zweite im Spätsommer.
Achten Sie auf die Dosierungsempfehlung des Herstellers.
Verteilen Sie den Dünger oberhalb des Wurzelbereichs der Pflanze.
Im Anschluss sollten die Pflanzen bewässert werden, damit keine Verbrennungen entstehen.
Heckenpflanzen richtig schneiden
In den allermeisten Fällen reicht es aus, wenn die Hecke einmal im Jahr geschnitten wird.
Nur bei stark wachsenden Pflanzen empfiehlt es sich, zweimal jährlich zur Heckenschere zu greifen.
(Das gilt auch für Hecken die sehr niedrig gehalten werden sollen z.B. Buxbaumhecken).
Empfindliche Pflanzen wie z.B. Buxus sempervirens sollten erst im späten Frühjahr,
wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, geschnitten werden.
Grundsätzlich gilt die Hecke nicht bei großer Hitze zu schneiden, um Verbrennungen zu vermeiden.
Noch ein Grundsatz: Je häufiger eine Hecke geschnitten wird, desto dichter und kompakter wird sie !!!
Ist sie jedoch einmal aus der Form, hilft nur der radikale Rückschnitt.
Immergrüne Hecken wie zum Beispiel Kirschlorbeer, Thuja, oder Eiben sollten wenn möglich im Frühjahr (April)
oder im Spätsommer (August) geschnitten werden.
Es sollten jeweils nur die „frischen“ Jahrestriebe reduziert werden,
damit möglichst viele der verbleibenden Knospen im nächsten Jahr zum neuen Austrieb angeregt werden.
Sommergrüne Laubgehölze:
Der Hauptschnitt erfolgt in der Regel im Winter während der Vegetations-ruhe.
Im Sommer kann ein zweites Mal geschnitten werden. (in der Regel im August).
Zu einem früheren Zeitpunkt sollte aus Gründen des Brutschutzes der Vögel nicht geschnitten werden.